Vergessene Pfade in der Pfalz

Einer meiner „Lieblings“-Wanderführer. Gerade weil es sich um eher unbekannte Wege handelt, auf denen man weitestgehend seine Ruhe hat.

Rezension: „Vergessene Pfade in der Pfalz“ – Eine Einladung zum Entdecken

„Vergessene Pfade in der Pfalz“ von Matthias Wittber ist weit mehr als nur ein Wanderführer; es ist eine liebevolle Hommage an die weniger bekannten Schönheiten einer der reizvollsten Regionen Deutschlands. Das Buch nimmt den Leser mit auf eine Entdeckungsreise abseits der vielbegangenen Routen und öffnet die Augen für die stillen Wunder der Pfälzer Landschaft, ihrer Geschichte und ihrer Kultur. Nicht alle Rundwanderungen sind wirklich spannend. So bin ich schon mal die Tour 18 „Durch den Heltersberger Wald“ gelaufen, die eher eintönig verlief. Keine Highlights, keine Fernsichten o. ä., nur eine Runde durch den Wald. Wohingegen die Tour 4 „Rund um das Kloster Rosenthal“ sehr zu empfehlen ist!

Der Autor hat es meisterhaft verstanden, Routen zusammenzustellen, die sowohl für erfahrene Wanderer als auch für Entdecker, die einfach nur dem Alltag entfliehen möchten, reizvoll sind. Anstatt der üblichen Touristenmagnete werden hier idyllische Waldwege, versteckte Täler, überwucherte Ruinen und beschauliche Winzerdörfer präsentiert, die ihren ursprünglichen Charme bewahrt haben.

Was das Buch so besonders macht:

• Detailreiche Beschreibungen: Jede Tour ist nicht nur mit präzisen Wegbeschreibungen versehen, sondern auch mit faszinierenden Hintergrundinformationen zu Geschichte, Geologie, Flora und Fauna der jeweiligen Region. Man lernt etwas über alte Mühlen, vergessene Burgen oder die Besonderheiten der lokalen Weinwirtschaft.
• Achtsamkeit für das Detail: Es sind die kleinen Anekdoten und die Hinweise auf scheinbar unscheinbare Details am Wegesrand, die das Buch lebendig machen. Der Leser wird dazu angeregt, genau hinzusehen und die Natur mit allen Sinnen zu erfassen.
• Inspirierende Fotos: Die beigefügten Fotografien sind stimmungsvoll und wecken sofort die Lust, selbst die Wanderschuhe zu schnüren. Sie fangen die Atmosphäre der „vergessenen Pfade“ perfekt ein.
• Praktischer Nutzen: Trotz des poetischen Tons kommt der praktische Nutzen nicht zu kurz. Hinweise zur Schwierigkeit der Touren, Einkehrmöglichkeiten und Anfahrt erleichtern die Planung. Über die Webseite des Verlags kann man sich als Besitzer des Buches kostenlos die GPS-Daten herunterladen und sie z. B. für Komoot nutzen.

Für wen ist dieses Buch geeignet?

Dieses Buch ist ideal für:

• Wanderer, die die Pfalz bereits kennen und neue, unbekannte Wege erkunden möchten.
• Naturliebhaber, die Ruhe und Einsamkeit abseits des Trubels suchen.
• Geschichtsinteressierte, die gerne Spuren vergangener Zeiten entdecken.
• Jeden, der die Pfalz abseits der Klischees erleben möchte.

Fazit:

„Vergessene Pfade in der Pfalz“ ist ein echtes Kleinod unter den Regionalführern. Es ist ein Buch, das nicht nur zum Wandern, sondern auch zum Träumen und Entdecken einlädt. Wer die Pfalz authentisch und mit Muße erleben möchte, findet hier einen wunderbaren Begleiter. Es beweist eindrucksvoll, dass die wahren Schätze oft abseits der ausgetretenen Pfade zu finden sind und dass es sich lohnt, genau diese zu erkunden. Ein absolutes Muss für alle Pfalz-Liebhaber und jene, die es werden wollen.

Vergessene Pfade – Pfalz, Bruckmann-Verlag, 160 Seiten

ISBN	978-3-7343-1328-8
EAN	9783734313288