Gerolsteiner Dolomiten: Ein Naturabenteuer erleben

Gerolstein mit seinen bekannten „Dolomiten“ stand schon länger auf meiner To-Do-Liste. Letzte Woche versprach das Wetter Sonnenschein und angenehme Temperaturen, also den Camper beladen und ab Richtung Eifel.

Über die Autobahnen A61/A48/A1 erreicht man das Städtchen von mir aus in etwa zwei Stunden bei gemütlicher Fahrt. Der WoMo-Stellplatz befindet sich direkt neben einem Freibad, wo man die Stellgebühr von 15€ bezahlen und dafür auch das Bad während des Aufenthaltes nutzen kann. Schwimmbäder sind jetzt nicht ganz so meins, weswegen ich darauf verzichtet hab, abgesehen davon, dass ich nach der Tour ziemlich platt war und nur noch chillen wollte.

Gerolstein mit seinen knapp 32000 Einwohnern bringt man gewöhnlich zuerst mit seinen Mineralbrunnen in Verbindung, deren Sprudelwasser weithin bekannt ist. Es liegt idyllisch an der Kyll, einem 127,6 km langen Nebenfluss der Mosel. Sie gehört zu den längsten Flüssen von Rheinland-Pfalz und ist der wasserreichste und längste Fluss der südlichen Eifel. Obendrein gibt es die schon erwähnten „Gerolsteiner Dolomiten“, die aus mehreren Felsen bestehen, nämlich „Hustley“, „Munterley“, „Drohende Ley“, „Große Kanzel“ und „Auberg“. Sie prägen das Stadtbild bereits aus der Ferne und bilden das Wahrzeichen Gerolsteins.

Bildquelle

Leider muss ich auf ein paar Bilder aus dem Netz zurückgreifen, da die meisten meiner Bilder bzw. die SD-Karte der Kamera nicht gelesen werden konnten. 

Der Weg beginnt nicht weit vom Stellplatz direkt an der Kyll, wo man eine Bahnlinie überquert und anschließend ein paar Minuten durch das Städtchen wandert, bevor es dann zum Aufstieg auf die Munterley geht. Durch kühlen, schattigen Wald windet sich der Wanderweg aufwärts, an dessen Ende man dann mit einem wunderschönen Ausblick über Gerolstein belohnt wird und in einer kleinen Hütte die erste Pause einlegen kann.

Weiter geht’s anschließend leicht bergab und nach einer Weile erreicht man eines der Highlights auf der Tour, die Buchenlochhöhle. Höhlen, Schluchten, Klammen oder wilde Felsformationen ziehen mich seit jeher magisch an, keine Ahnung warum. Die Höhle selbst ist nicht sehr groß, es ist die Rede von knapp 30 Metern, aber ich finde sowas eben spannend.

Schon in der Jungsteinzeit wurde die Höhle wohl als Behausung genutzt, wie Knochen- und Werkzeugfunde in der Umgebung belegen. Im zweiten Weltkrieg sollen sich Bewohner von Gerolstein vor Luftangriffen in der Höhle in Sicherheit gebracht haben.

Eine Bank vor dem Höhleneingang lädt zu einer Rast ein, bevor es entlang der Felsen weiter durch den Wald geht. Aus dem Wald schließlich heraus steht man unvermittelt in der „Papenkaule“, einem ehemaligen Vulkankrater, in dem sich aufgrund seines porösen Untergrundes kein See bilden konnte. Man er kennt die Kraterform auch nicht auf den ersten Blick.

Wie überall in der Eifel trifft man beim Wandern auf Anzeichen ehemaliger vulkanischer Aktivität. Seien es Krater, Lavabomben oder eben solche auffälligen, dicken Ascheschichten von gewaltigen Eruptionen.

Gleich im Anschluss, nur wenige Meter weiter auf einer Anhöhe, die einen schönen Blick über einen Teil Gerolsteins bietet, kommt man dann zu einem „Geoacker“, auf dem die vier wichtigsten Gesteinsarten der Eifel zusammengetragen und auf Schautafeln erklärt werden, nämlich Basalt, Kalk, Buntsandstein und Dolomit. Für Kinder gibt es in den Ferien die Möglichkeit, mit einem erfahrenen Geologen und Ausrüstung eine Expedition zum Geoacker zu machen und dort die Gesteinsarten zu erforschen. Sehr coole Idee, wie ich finde!

Etwa 100 Meter abseits der eigentlichen Route, auf dem Gebiet der Ortsgemeinde Pelm, befindet sich der „Juddekirchhof“, der aber nix mit Juden zu tun hat. Es handelt sich um eine römisch-keltische Tempelanlage und nicht mal um einen Friedhof. Die Namensherkunft ist wohl umstritten bzw. nicht genau geklärt.

Ein anderer wenig wahrscheinlicher Ansatz geht zurück auf die keltischen Matronengöttinnen, auch Goden genannt, welche in etwa dieselben Aufgaben wie katholische Taufpatinnen hatten. Der Mundartname für Patin lautet im Pelmer Platt Jödde oder Jodde.

Wikipedia

Wieder zurück in der Stadt geht es entlang der Kyll in der Nähe des Kurparks zurück zum Stellplatz und nach einer angenehmen, erholsamen Nacht zurück nach Hause. Nächstes Mal gibt es wieder mehr private Bilder und vielleicht auch wieder einen kleinen Film.

Bis bald!

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