Mehlinger Heideweg

Oftmals weiß man gar nicht, was für schöne Gegenden sich quasi direkt vor der Haustür befinden. Die „Mehlinger Heide“ war mir jedenfalls bis dato völlig unbekannt.

Mehlingen erreicht man über die Autobahn 63, Richtung Kaiserslautern, Ausfahrt Sembach. Ich bin die Strecke schon öfter gefahren, jedoch ist mir Mehlingen nie besonders aufgefallen. Erst auf der Suche nach einer Wanderung ohne heftige Aufstiege in der Nähe wurde mir von Komoot diese Runde angezeigt. Los geht es auf einem schönen Wanderparkplatz, der allerdings ziemlich voll war, als ich ankam. Glücklicherweise fuhr kurz darauf jemand weg, dessen Lücke ich mal schnell genutzt habe.

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Der schattige Platz täuscht. Bei meiner Rückkehr stand der Bus im prallen Sonnenschein. Allerdings war der Platz dann ziemlich leer, so dass ich ihn gegenüber umparken konnte und somit im Schatten stand.

Los geht es auf einfachen Feld- und Forstwegen. Am „Fröhnerhof“ befindet sich die Nachbildung einer Kanonenstellung, wo Generalfeldmarschall Blücher 1794 gegen die Franzosen gekämpft und sie erfolgreich zurückgedrängt hat.

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Durch schattigen Wald erreicht man ein Hügelgrab etwas abseits des Weges, zu dem es allerdings keine Infotafel gab. Wer auch immer dort begraben liegt, er möge in Frieden ruhen.

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Über schmale Trails und breite Waldwege kommt man schließlich zur Autobahn, die man unterquert. Impressionen, die man sonst nicht so oft hat.

Direkt im Anschluss, unscheinbar neben einer Landstraße trifft man auf ein kunstvolles Sandsteinrelief einer Wildschweinrotte.

Dann folgt der erste Anstieg, der sich aber in Grenzen hält. Auf dem Weg gibt es immer wieder Hinweise auf steinzeitliche Relikte, wie z. B. diesen Menhir, den man zerstört aufgefunden und wieder aufgestellt hat. Solche Menhire dienten vermutlich als Wegmarkierungen.

Außerdem trifft man unterwegs immer wieder auf uralte Grenzsteine mit kunstvollen Verzierungen.

Hat man das Eselsbachtal erreicht, steht man bald vor einer seltsamen Maschine, deren Zweck einem nicht ganz klar ist. Sie steht auf vier Füßen, fest montiert und besitzt scheinbar hydraulische Vorrichtungen, um sie bewegen zu können.

Tatsächlich ist gar nix beweglich. Es ist auch keine Maschine, sondern eine Skulptur, ein Kunstwerk und trägt den Namen „Das Tier“. Die Erklärung lieferte mein Facebook-Freund Marcus , als ich eine Anfrage startete, ob jemand eine Ahnung hätte, was das für ein Ding sein könnte. Mittlerweile hab ich auch eine Erklärung für diese und weitere Skulpturen aus dem Jahr 2020 gefunden. Hier nachzulesen.

Weiter geht es und man erreicht einen wunderschönen kleinen Waldsee mit einer erfrischenden und eiskalten Quelle, wo man die heißgelaufenen Füße schön abkühlen kann. Hier hab ich die längste Pause eingelegt und einigen Hunden beim Spielen im Wasser zugeguckt.

Etwas später erfolgt dann der einzig heftige Anstieg. Es sind zwar vielleicht nur hundert oder zweihundert Meter, die aber verlaufen in praller Sonne und auf einem schwierigen Trail voller Geröll und Wurzeln. Dafür wartet oben eine schattige Pausenbank und direkt dahinter ein weiteres steinzeitliches Überbleibsel.

Der „Hochfels“ – so wird vermutet – bestand einst aus zwei Stütz- und einem Deckstein. Letzterer ist irgendwann zwischen die beiden Seitenteile gerutscht, wo er heute noch eingeklemmt liegt.

Nach dem kleinen Abstecher in die Steinzeit geht es weiter durch den Wald auf einfachen Wegen, bis nach ein paar Kilometern der erste Hinweis auf das eigentliche Highlight kommt, die Heide.

Etwas abseits vom Weg steht man dann plötzlich vor einer, nun ja, sinnlosen Absperrung.

Wen oder was soll diese ulkige Konstruktion wovon abhalten? Fahrräder und Wanderer gehen außenrum. Selbst größere Fahrzeuge könnten das Ding bequem umfahren. Manchmal sieht man sowas am Ende von abschüssigen Wegen, die unmittelbar in eine Straße münden, damit Radfahrer absteigen und schieben, anstatt auf die Straße oder in eine Menschengruppe zu brettern. Aber hier?

Wie auch immer, jedenfalls beginnt hier ein wunderschöner Weg durch eine beeindruckende Heidelandschaft.

Entlang des ganzen Wegs duftet es abwechselnd nach Kiefernharz und anderen Gräsern und was nicht noch alles. Der Pfad ist weitgehend sandig und leicht zu gehen. An manchen Stellen schweift der Blick in die Ferne und die Heidelandschaft scheint kein Ende nehmen zu wollen.

Hat man sie schließlich durchquert, kreuzt man erneut die Autobahn, diesmal auf einer Brücke, jedoch lässt man den ungewohnten Lärm nach dieser ruhigen Wanderung schnell wieder hinter sich und folgt den letzten Kilometern zum Ausgangspunkt, wo der Bus mit einer Dusche und kalten Getränken auf uns wartet.

Wer die Runde mitlaufen will, hier der Link zum Video:

https://www.bitchute.com/video/8lTvPxouAYjZ/?comment=dnFSQX9P4JzS7UPrgdE58NUfBjGod7boymh7

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