Nach dem beinahe komplett verregneten Dürre- und Hitzemonat Juli – so jedenfalls diverse „Experten“ – wurde es höchste Zeit, die ersten Sonnenstrahlen zu nutzen, um wieder mal eine Runde wandern zu gehen.
Als Ziel hatte ich mir diesmal Lahnstein ausgesucht, das Städtchen am Zusammenfluss von Lahn und Rhein. Fast direkt am Ufer der Lahn gelegen befindet sich ein ziemlich großer Wohnmobilstellplatz. Für 14€ pro Nacht gibt es Toiletten und Duschen, Strom geht – glaube ich – extra, aber den brauch ich für die eine Nacht nicht, die ich hin und wieder im Camper übernachte.
Der Weg beginnt direkt am Stellplatz und verläuft ein Stück entlang der Lahn, wo kleine Boote und Yachten zu Wasser liegen, man unterquert zwei Brücken und dann geht’s auch schon ganz ordentlich bergauf! Die Straße „Zum Allerheiligenberg“ hat es wirklich in sich, sie führt auf den gleichnamigen Berg, wo man oben angekommen tatsächlich so allerlei Heilige halluziniert! Naja, nicht ganz, aber oben ist es höchste Zeit für den ersten Klamottenwechsel, denn das Hemd ist komplett durchgeschwitzt! Dafür geht es dann aber – endlich! – auf schattigen Waldwegen weiter zur Klamm.




Der eigentliche „Eingang“ zur Klamm befindet sich am unteren Ende, aber ich würde empfehlen, oben, also am Ausgang neben der Wanderhütte, einzusteigen. Der Weg durch die Schlucht ins Tal ist wirklich nicht ohne! Ich hab schon die eine oder andere Klamm durchquert, aber hier gibt es Stellen, die sind echt heftig! Nicht umsonst sind sie durch Stahlseile und stellenweise sogar Tritteisen gesichert. Man sollte absolut trittsicher sein und mit guten Wanderschuhen unterwegs sein! Ein paar kurze Fakten zur Ruppertsklamm:
Die Ruppertsklamm ist ein beliebtes Ausflugsziel in der Nähe von Lahnstein, Rheinland-Pfalz, und zieht jährlich zahlreiche Wanderer und Naturbegeisterte an. Als eines der wenigen wildromantischen Felsentäler in der Region bietet sie ein einzigartiges Naturerlebnis.
Lage und Geologie
Die Klamm liegt am Rande des Naturparks Nassau und erstreckt sich über eine Länge von etwa 1,5 Kilometern. Sie wird vom namensgebenden Ruppertsbach durchflossen, der sich im Laufe von Jahrtausenden seinen Weg durch den Schieferfelsen gegraben hat. Die steilen, schroffen Felswände und die enge Schlucht verleihen der Klamm ihren charakteristischen, urwüchsigen Charme.
Wanderweg
Der Wanderweg durch die Ruppertsklamm ist anspruchsvoll, aber gut gesichert. Er führt direkt am Bachbett entlang und erfordert aufgrund der teils rutschigen Steine und Wurzeln Trittsicherheit. Zahlreiche Brücken, Holzstege, Leitern und Drahtseile helfen den Wanderern, die teilweise schwierigen Passagen zu überwinden. Der Weg ist in beiden Richtungen begehbar und kann mit anderen Wanderwegen der Umgebung, wie beispielsweise dem Rheinsteig, kombiniert werden.
Flora und Fauna
Die feuchte und kühle Umgebung der Klamm bietet einen idealen Lebensraum für eine besondere Pflanzenwelt. Moose, Farne und Flechten bedecken die Felsen und Bäume, und seltene Pflanzenarten finden hier ihren Nährboden. Auch Tierarten, die an feuchte Habitate gebunden sind, wie verschiedene Amphibien und Insekten, sind hier zu finden.
Entstehungsgeschichte
Die Klamm wurde Ende des 19. Jahrhunderts durch den Lahnsteiner Verschönerungsverein für den Tourismus erschlossen und nach dem preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm benannt, der später Kaiser Friedrich III. wurde. Im Laufe der Zeit bürgerte sich der Name „Ruppertsklamm“ ein, benannt nach dem in der Nähe gelegenen Ruppertsbach.
Fazit
Die Ruppertsklamm ist ein lohnendes Ziel für alle, die eine Herausforderung suchen und die Schönheit der Natur in ihrer ursprünglichen Form erleben möchten. Die Kombination aus anspruchsvollem Wanderweg und atemberaubender Landschaft macht sie zu einem unvergesslichen Erlebnis.











Das kleine, aber feine Abenteuer ist leider viel zu schnell vorbei und man erreicht sehr bald den Ausgang, bzw. den eigentlichen Eingang am unteren Ende. Von dort gelangt man auf die Straße, der man ein Stück folgt und dann links unter der Brücke auf einen Nebenarm der Lahn trifft, auf dem es sich ein Yachtclub mit seinen Booten gemütlich gemacht hat. Einige leerstehende Fabrikgebäude(?) am Wegrand vermitteln den Eindruck von Lost Places. Es ist aber alles eingezäunt und von hohem Gebüsch umgeben, so dass man sowieso nicht näher herankäme. Eine eiserne Brücke führt auf die andere Seite, wo bereits der nächste Anstieg wartet. Hat einen der Weg zur Klamm und hindurch schon kräftemäßig gefordert, steht einem damit noch eine ordentliche Anstrengung bevor. Auf dem Weg nach oben gibt es aber zum Glück zwei Möglichkeiten zur Rast, die ich auch sehr gerne angenommen habe. Schließlich hat man es aber geschafft und man ist oben.








Auf sonniger Höhe führt der Weg über Felder und an Gehöften vorbei und schließlich nähert man sich wieder der Stadt. Mit der Ruhe im Wald ist es dann logischerweise zwar vorbei, aber beim Camper angekommen, freut man sich nur noch, die verschwitzten Klamotten loszuwerden, was Kaltes zu trinken und sich auf die mitgebrachte Sonnenliege im Schatten zu werfen!
Später am Abend hab ich dann noch einen kleinen Abstecher ans Wasser gemacht. Die Uferpromenade ist wirklich sehr hübsch gestaltet, zuerst gelangt man an einen alten, ausgedienten Ladekran, etwas weiter sitzt man dann direkt an der Lahnmündung mit Blick auf Schloß Stolzenfels und noch ein paar Meter weiter kann man den Blick auf und über den Rhein genießen. Gerade an solch warmen Abenden ist ein Flussufer ein willkommenes Ziel. Ideal, um den Tag Revue passieren zu lassen und sich von den Anstrengungen auszuruhen, bis es am nächsten Morgen wieder nach Hause geht.






Hier ein kurzer Zusammenschnitt der Tour:
Sorry für den Fehler bei etwa 1’16“ (Neuer Editor)
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