In dieser Jahreszeit muss man jeden trockenen Moment ausnutzen, wenn man rausgehen will. An einem der letzten Wochenenden fuhr ich nach Frankenstein, um von dort aus den Diemersteiner Wald zu erkunden.
Die Rundwanderung ist die Tour Nr. 13 aus dem Buch „Vergessene Pfade in der Pfalz“ von Matthias Wittber und macht ihrem Namen – wie schon jene durch den Fuchsbrunnenwald – alle Ehre.
Manche Trails sind kaum als solche zu erkennen und Wegmarkierungen teilweise ziemlich verblasst. Die Runde beginnt in Frankenstein, einem Dorf im Biosphärenreservat Pfälzer Wald, welches nichts mit dem Frankenstein-Mythos zu tun hat. Wie jeder weiß, ging Victor auf der legendären Burg Frankenstein bei Darmstadt seiner düsteren Passion nach und natürlich liegt auch dort die Kreatur bis zum heutigen Tag in einer geheimen Gruft tief unter dem Gemäuer begraben. Das nur am Rande …
Nun, jedenfalls wandern wir direkt am Ortseingang Richtung Diemersteiner Tal und tauchen unterhalb der Ruine der gleichnamigen Burg Diemerstein in den Wald ein. Der Bulli wartet solange auf einem nicht ganz so schönen Stellplatz am Bahnhof am Straßenrand.


Schon der erste Abschnitt verspricht eine spannende Runde. Ein schmaler Pfad führt durch ein dicht bewaldetes Tal, umgestürzte Bäume liegen immer wieder quer über dem Weg und es ist stellenweise nicht zu übersehen, dass dieser Weg nicht wirklich oft begangen wird.







Solche Wege machen aber – zumindest für mich – erst den Reiz aus! Abgesehen davon ist dort so gut wie kein Mensch unterwegs und man hat seine Ruhe!
Weiter geht’s auf breiten Waldwegen, die unvermittelt wieder in solche urigen Pfade münden.



Entlang der bewirtschafteten Forstwege sieht man immer wieder mal Schilder an den Bäumen mit ulkigen Namen, vermutlich die Bezeichnungen der einzelnen Gemarkungen in den Wäldern



An einem Gebäude nahe der Autobahn, das irgendeinem Verein gehört, ist Zeit für eine erste Pause in einer überdachten und windgeschützten Hütte, denn auf diesen vergessenen Pfaden sind Rastbänke eine Seltenheit, geschweige denn Wanderhütten, wie man sie sonst auf „normalen“ Wanderwegen findet.

Nicht lange und der Autobahnlärm verschwindet hinter den Bäumen. Wir kommen am „Müllerstisch“ vorbei, einem sogenannten „Ritterstein„, wie es sie wohl mehrfach im Pfälzer Wald gibt. Mir ist bislang noch keiner begegnet. Am Müllerstisch jedenfalls hat man Bänke drumherum gebaut, die allerdings auch schon mal bessere Zeiten gesehen haben.
Bald darauf zweigt der Weg wieder auf einen kaum als solchen erkennbaren Pfad ab, der auf einen Waldweg mündet, auf dem wiederum ein relativ selten im Wald zu findendes Objekt herumsteht.
Ja, so hab ich auch geguckt 🙂
Weiter führt der Weg bergab ins Diemersteiner Tal, wo es ziemlich fies anfängt zu regnen und sich die Runde wieder unterhalb der Burgruine schließt. Eine kurze Regenpause wird genutzt, um hinauf zu gehen. Die Burg selbst ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden, jedoch hat sie ein paar spannende Ecken zu bieten, jedenfalls für jemanden, der verwitterte, jahrhundertealte Treppen mag und an ihnen nicht vorbeigehen kann, ohne zu gucken, wo sie hinführen. Diese Treppen führen zu einem seltsamen Felsen neben der Burg, der ein bisschen an den Teufelstisch bei Hinterweidenthal erinnert. Man fragt sich natürlich, weshalb diese aufwändige Treppenkonstruktion errichtet wurde. War der Felsen etwas Besonderes? Ein Teil der Burg wofür auch immer?








Wieder auf dem ursprünglichen Wanderweg fängt es an, ordentlich zu regnen, was bedeutet, schnell zum Auto und nach Hause.
Wer den Weg mitlaufen will, hier das Video:
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