Buchpreis zum Davonlaufen

Gleich vorweg: Niemand soll glauben, ich schriebe das aus Neid oder sowas. Der Gedanken kann natürlich aufkommen.

Irgendwie werden diese „Preise“ immer weniger wert. Ist jedenfalls mein Eindruck. Inhaltliches scheint nicht mehr gefragt, je bekloppter sich jemand aufführt, umso mehr Aufmerksamkeit bekommt er. Aktuell hat irgendein Typ, der sich nicht als „Typ“ definiert, sondern als Pusteblume oder so, den Deutschen Buchpreis bekommen. Kim de l’Horizon nennt es sich und die FAZ bezeichnet es als

unvergessliche Szenen im Römer

als sich das Etwas vor versammeltem Publikum die Haare abrasiert. Und weiter:

Nach den Dankesworten fielen die Haare von Kim d l’Horizon, die/der zwar keine Rede vorbereitet, aber einen Rasierapparat in den Römer mitgenommen hatte, mit dem dann vor dem erst sprachlosen, dann teilweise jubelnden Publikum der Gewinnerschädel blankrasiert wurde. Die Verneinung einer jeden Geschlechterrolle durch Entledigung körperlicher Schönheitsattribute ist konsequent angesichts des schmerzvollen Inhalts von „Blutbuch“, einem Roman, der die Behauptung eines ebenfalls nichtbinären Erzählers gegen die gesellschaftlichen Erwartungen zum Gegenstand hat.

Ochgottchen, die bösen „gesellschaftlichen Erwartungen“ aber auch! Diese armen Unverstandenen.

Meine Fresse, was geht mir dieses Gejammer dieser Gestörten allmählich auf den Keks! Heutzutage muss man nur bekloppt genug und grenzenlos deppert im Hirn sein, um Aufmerksamkeit und Preise und Sendezeit und was nicht noch alles zu bekommen. Und wehe dem, der diesen Pronomenlosen nicht genug Aufmerksamkeit schenkt. Hui, dann ist aber was los!

Keine Ahnung, was die Pusteblume da zusammengeschrieben hat, ich werde es mir auch nicht antun, aber jede Wette, dass er/sie/es/was/woherauchimmer ohne seine/ihre/welcheauchimmer peinliche Selbstzurschaustellung nicht halb so viel Publikum bekommen hätte.

Aber das ist eben der Zeitgeist. Normal zu sein ist out. Ganz normale Familien aus Vater, Mutter, Kindern sind sowas von gestern. Ach was, von vorvorgestern! Jemand der sich als Mann bezeichnet oder als Frau oder als Junge oder als Mädchen versteht in „Wahrheit“ nicht, wovon er da redet. Es ist die bööööse Gesellschaft, die ihn in diese Rolle zwingt!

Boah, mir schwillt schon wieder der Kamm!

Als was kann ich mich denn „definieren“? Als Pfirsich? Als Kaffeetasse? Als Parkbank? Nein, ich weiß es!

Obwohl ich sichtbar geboren wurde, definiere ich mich fortan als unsichtbar. Ich bin Trans-Parent! Meine Pronomen sind Wer und Wo.

Zufrieden, Ihr Knalltüten??? Und jetzt her mit der Aufmerksamkeit!

Mann ey!

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