Leute, es ist einfach furchtbar! Es ist unfassbar, was sich hierzulande abspielt. Oder vielmehr, was sich jahrelang offenbar abgespielt hat, bevor ein wackerer, aufrechter, mit geschärftem Blick auf alles achtender .. ja, wie soll ich ihn denn sonst noch loben … Mitarbeiter der Zeitung von Wildeshausen dieser vollkommenen Unsäglichkeit erhobenen Hauptes mit gezücktem Laserschwert gegenübertrat und ihm den Garaus gemacht hat.
Dem Türknauf des Teufels!
Dem Türknauf an der Wildeshausener Rathaustür! Jawohl!!! Denn … so schreibt der zuständige Redakteur mit zittrigen Händen und sich des ewigen Schuldkultes wohl bewusst in der Kreiszeitung:
Offenbar sind rund 80 Jahre lang viele Tausend Wildeshauser und Gäste durch den Wacheeingang des historischen Rathauses in Wildeshausen gegangen und haben dabei sowohl von innen als auch von außen einen Türknauf berührt, der rundum mit Hakenkreuzen verziert ist – und zwar sowohl am Griff als auch am Beschlag.
Schockschwerenot!!! Man mag sich gar nicht vorstellen, was nun in dem armen Mann vorgehen mag. Hadert er mit sich und seinem Dasein? Warum hat er es nicht schon viel früher entdeckt? Ist er nun schuld an all den nunmehr Türknaufkontaminierten in seiner Stadt?
Aber, Freunde, das ist ja noch gar nicht das Schlimmste! Wisst ihr, was das Schlimmste ist? Das Schlimmste ist … und vor allem ihr Aufrechten im Kampf gegen Ihrwisstschonwas müsst jetzt ganz stark sein … es gibt in Wildeshausen Leute, denen geht das am Arsch vorbei! Ja, echt jetzt, die halten das für einen verfrühten Aprilscherz! Man könne, wenn man wolle und ein paar Linien hinzufüge, in allem irgendwo ein Hakenkreuz erkennen, sagen diese Ignoranten!!!
Das sind doch alles Nahtziehs … oder???
Allein schon, weil das bisher niemandem aufgefallen ist. Merkwürdig oder? Anetta Kahane hat sich auch noch nicht dazu geäußert! Sehr suspekt!
Aber – zu unser aller und der Wildeshausener Glück – es gibt sie noch, die tapferen Recken:
Am Donnerstag erfuhren Bürgermeister Jens Kuraschinski und Baufachbereichsleiter Hans Ufferfilge im Rahmen einer Besichtigung mit unserer Redaktion vor Ort von den ungewöhnlichen Türknäufen und waren geschockt über die Entdeckung. „Die werden sofort entfernt“, entschied Kuraschinski. „Es darf keine nationalsozialistischen Symbole in Wildeshausen geben.“ In wenigen Minuten hatte Hausmeister Fabian von Lienen die Türbeschläge entfernt. Der Zugang ist nun bis auf Weiteres gesperrt.
Wahrscheinlich muss er erst fachgerecht entnazifiziert und in seiner Nähe ein Denkmal errichtet werden, bevor man den Eingang wieder gefahrlos benutzen kann.
Ja … so hab ich auch geguckt. Aber was weiß ich schon …?